Energiesicherheit: Konzern-Chef: Versorgungssicherheit in Thüringen sehr hoch

Der Stromausfall in Spanien und Portugal wirft Fragen zur Versorgungssicherheit in Thüringen auf. Sie sei gewährleistet, so der größte Versorger. Aber es gibt Überlegungen für ein neues Kraftwerk.

Nach Einschätzung des Vorstands der Thüringer Energie AG (TEAG) ist die Energieversorgung in Thüringen wenig störanfällig. „Die Versorgungssicherheit in Thüringen ist sehr, sehr hoch“, sagte der Vorstandsvorsitzende der TEAG, Stefan Reindl, bei der Vorlage der Geschäftsbilanz für 2024 in Erfurt. In Thüringen liege der Stromausfall pro Bürger und Jahr im Bereich weniger Minuten trotz des ständig steigenden Anteils von Strom aus Wind- und Solaranlagen. 

Die Energieinfrastruktur sei so gut, dass Thüringen mit dem Bau eines weiteren Kraftwerks sogar in der Lage wäre, sich im Notfall komplett selbst mit Energie zu versorgen als „Insellösung“ – für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass das deutsche und europäische Stromnetz ausfallen. Ein solches Reserve-Kraftwerk auf Basis von Gas und später Wasserstoff, „das primär der Versorgungssicherheit dient“, würde bei einer Bauzeit von bis zu vier Jahren 300 bis 400 Millionen Euro kosten. 

Es sei nicht zu 100 Prozent wirtschaftlich zu betreiben, sagte Reindl. Deshalb müsste die Landesregierung etwa die Hälfte der Investitionskosten beisteuern. Das seien bisher jedoch nur Überlegungen, Entscheidungen seien nicht gefallen, betont er.