„Mir wurde klar: Erschütternde Aussage bei Weinstein-Prozess

Im Wiederaufnahmeverfahren gegen Harvey Weinstein hat eines der mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer erneut ausgesagt. Ihre Worte erschüttern.

In New York ist am Mittwoch das Wiederaufnahmeverfahren gegen den gefallenen Filmmogul Harvey Weinstein (73) fortgesetzt worden. Die ehemalige TV-Produktionsassistentin Miriam Haley, die Weinstein vorwirft, sie im Juli 2006 in seiner Wohnung vergewaltigt zu haben, schilderte laut eines Berichts des Magazins „Variety“ unter Tränen die damaligen Ereignisse. Weinstein hatte ihr demnach einen Job in der TV-Branche besorgt und sie einige Zeit später zu einer Filmpremiere in Los Angeles sowie einen Tag zuvor zu einem Treffen in seine Wohnung in New York eingeladen.

Harvey-Weinstein-Beschuldigerin schildert Tathergang

Haley gab vor Gericht zu Protokoll, auch die zweite Einladung in sein Apartment angenommen zu haben, da sie schon der ersten zu der Filmpremiere zugestimmt hatte. Ein von Weinstein geschickter Fahrer habe sie dort abgesetzt, in den Flur des Hauses geführt und sei dann gegangen. Sonst war niemand im Haus.

Während sie und Weinstein auf einem Sofa saßen, „stürzte“ er sich plötzlich auf sie und versuchte, sie zu küssen. Als sie ihn zurückwies, soll er jedoch hartnäckig geblieben sein und „erdrückte mich mit seinen Annäherungsversuchen“. Unter Einsatz seines Körpers habe er sie zu einem Bett in einem dunklen Schlafzimmer gedrängt.

„Mir wurde klar, dass ich vergewaltigt werde“

Haley schildert, dass der damals massige Filmmogul sie immer wieder zurück auf das Bett gedrückt habe. „Mir wurde klar, dass ich vergewaltigt werde“, dachte sie in diesem Moment.

Sie habe Weinstein erklärt, dass sie gerade ihre Periode habe und einen Tampon trage. „Er nahm meinen Tampon heraus und zwang sich oral auf mich“, schildert sie die damaligen Ereignisse weiter.

Schon in der vergangenen Woche hatten zwei Freundinnen Haleys ausgesagt, dass Haley ihnen 2006 von dem angeblichen Übergriff durch Weinstein berichtet hatte. Eine der beiden Frauen habe Haley damals davon abgeraten, sich an die Behörden zu wenden. „Ich sagte: ‚Harvey Weinstein ist der König von New York. Er ist extrem mächtig; du bist es nicht. Lass es einfach gut sein.’“

Wie schon bei seinem ersten Prozess bestreitet Weinstein vehement alle gegen ihn erhobenen Anschuldigungen.