Tarifstreit: Warnstreik in Kitas und Horten – Angst um Jobs

Mehr als 200 Kita-Beschäftigte haben in Mecklenburg-Vorpommern die Arbeit niedergelegt. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.
Rund 250 Mitarbeiter von Kitas und Horten in Mecklenburg-Vorpommern haben nach Gewerkschaftsangaben im Tagesverlauf die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte in ausgewählten Einrichtungen zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen, um Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zu machen.
Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag in Rostock, aber auch in Orten wie Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim), Güstrow, Schwaan und Kritzmow (Landkreis Rostock) nahmen Erzieherinnen und Erzieher teil. Mehr als 30 Einrichtungen waren den Angaben zufolge betroffen.
Angst vor Entlassungen und Kita-Schließungen
Zur Schließung von Kitas und Horten kam es einer Sprecherin der GEW zufolge nicht. Es habe Notbetreuungen gegeben. Ein Träger habe seinen Beschäftigten den Streik untersagt.
An einer Kundgebung gemeinsam mit dem Kita-Landeselternrat nahmen am Nachmittag in Rostock nach Gewerkschaftsangaben rund 300 Menschen teil, laut Polizei waren es rund 100. Dabei ging es auch um die Forderung nach kleineren Gruppen und sicheren Arbeitsplätzen. Viele Kolleginnen und Kollegen befürchteten Kita-Schließungen und Entlassungen, hieß es. Erste Fälle gebe es bereits, Hintergrund seien die sinkenden Geburtenzahlen.
Kita- und Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sieht keine Gefahr für den Berufsstand. Erzieherinnen und Erzieher würden weiterhin gebraucht, erklärte sie. „Auch in Zukunft haben die Einrichtungen einen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, weil Beschäftigte in den Ruhestand gehen und sich der Bedarf an Fachkräften durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 erhöht.“
Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die dritte Tarifrunde soll vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden.