Bei der Bürgermeisterwahl auf Sylt gab es am Sonntag keine absolute Mehrheit für einen der Kandidaten. In drei Wochen steht fest, wer Rathauschef wird. Nach der Wahl ist nun vor der Stichwahl.

Ein Mann und eine Frau gehen auf der größten deutschen Nordseeinsel erneut ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Keiner der sechs Kandidaten hat bei der Bürgermeister-Wahl auf Sylt am Sonntag die Wahl im ersten Anlauf gewonnen und die absolute Mehrheit geholt.

Rund 12.150 Wahlberechtigte in der Gemeinde müssen deswegen am 6. April in einer Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen erneut wählen, wie ein Sprecher der Gemeinde am Abend mitteilte. Sie können sich entscheiden zwischen der 46-jährigen parteilosen Tina Haltermann, die von der CDU unterstützt wird, und dem 59-jährigen Markus Gieppner („Die Insulaner“). 

Ein Mann und eine Frau treten auf Sylt an

Sie sei überrascht von dem „fantastischen Ergebnis“, sagte Haltermann der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin aufgeregt und nervös und danke den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Vertrauen.“ Sie hoffe, dass viele auch beim zweiten Wahlgang mitmachen würden. 

„Jetzt noch drei Wochen extra, das ist natürlich schmerzhaft, aber ich freue mich darauf“, sagte Gieppner der dpa. Er habe demnach damit gerechnet, in die Stichwahl zu kommen und starte jetzt optimistisch in die zweite Wahlkampfrunde. 

Die seit 20 Jahren auf Sylt lebende leitende Verwaltungsbeamtin Haltermann und der gebürtige Sylter und Software-Entwickler Gieppner bekamen am Sonntag die meisten Stimmen. Haltermann erhielt 38,4 Prozent Zustimmung, Gieppner bekam 23,5 Prozent der Stimmen.

Weitere vier Bewerber scheiden aus

Auf der größten deutschen Nordseeinsel waren zwei Frauen und vier Männer zur Wahl angetreten. Der parteilose Einzelbewerber, der 71-jährige Hamburger Jurist Jens-Peter Meckel kam auf 14,9 Prozent. Medienwissenschaftler Nils Brinkmann (57) war auf Vorschlag von Grünen und SPD angetreten und vereinte 14 Prozent auf sich.

Für den parteilosen Einzelbewerber und Kneipenwirt Melf Hansen (35) stimmten nach dem vorläufigen Ergebnis 6,9 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner. Die ebenfalls parteilose Einzelbewerberin Gabriele Schneider (63) kam auf 2,2 Prozent. 

Alle Bewerberinnen und Bewerber waren am Abend zur öffentlichen Bekanntgabe der Wahlergebnisse in den Sitzungssaal im Rathaus von Westerland gekommen.

Wahlbeteiligung geringer als 2021

Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde lag bei 48,6 Prozent. Damit hatten sich weniger Menschen an der Wahl beteiligt als im ersten Wahlgang zur Bürgermeister-Wahl 2021 – damals lag die Beteiligung bei 52,2 Prozent. 

Das amtliche Endergebnis der Stichwahl will der Gemeindewahlausschuss am Mittwoch (19. März) feststellen und beschließen. Die Amtszeit des hauptamtlichen Bürgermeisters dauert sechs Jahre.

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde, Nikolas Häckel (50), war kurz nach seiner vorzeitigen Abwahl unter bislang nicht geklärten Umständen im Oktober in Hamburg gestorben. Er hatte die Verwaltung der Gemeinde seit 2015 geführt. 

Der frühestmögliche Termin für den Amtsantritt des neu gewählten Verwaltungsoberhauptes ist laut Gemeinde Sylt der 1. Mai.