Bayerischer Wald: Wasser, viel Grün und ein Drache bei der Landesgartenschau

Die oberpfälzische Stadt Furth im Wald putzt sich für die Landesgartenschau heraus. Von 22. Mai an können Besucher dort Natur und Kultur erleben.
Countdown für die Landesgartenschau im Bayerischen Wald: Gut eine Woche vor der Eröffnung hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) das Gelände der Landesgartenschau in Furth im Wald (Landkreis Cham) besucht und sich über den Stand der Vorbereitungen informiert. Die Veranstaltung werde „ein wunderschönes Schaufenster“ für Bayern und die Region, kündigte er an. 11,3 Millionen Euro an Fördergeldern seien nach Furth im Wald geflossen.
137 Tage lang – von 22. Mai bis 5. Oktober – dauert die 38. Landesgartenschau. Die Eröffnung übernimmt nach städtischen Angaben Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Unter dem Motto „Sagenhaft viel erleben“ will die Stadt ihren Besuchern Garten- und Landschaftsbau, Blumenpracht, ein Bienenhaus, Kunstwerke und Handwerkskunst sowie regionale Gastronomie bieten. Rund 2.600 Sträucher, 240 Bäume, und fast 150.000 Stauden und Zwiebeln wurden gepflanzt. Auch mit Klimawandel und Trockenheit befasst sich die Schau. Etwa 3.000 Veranstaltungen sind geplant.
Ein Thema zieht sich dabei wie ein roter – konkret: blutroter – Faden durch die Landesgartenschau: der berühmte Drache des Historienspiels „Further Drachenstich“. Blumenrabatten seien in Drachenschuppenform angelegt, ein Brückengeländer in Drachenblutrot gestaltet, es gibt eine Drachenhöhle und Führungen, bei denen der 14 Meter lange High-Tech-Roboter-Drache des Festspiels besichtigt werden kann.
Der jährlich im August stattfindende „Drachenstich“ gilt mit seiner etwa 500-jährigen Tradition als das älteste Volksschauspiel Deutschlands und ist seit 2018 immaterielles Kulturerbe.
Rathaus-Chef: Stadt profitiert von Landesgartenschau
Für die Kommune bedeute die Landesgartenschau eine enorme Aufwertung, so Bürgermeister Sandro Bauer. Es sei eine gute Gelegenheit, um städtebauliche Missstände zu beseitigen. Zu städtebaulichen Projekten zählt die neue, offene Park-Arena, für die die alte Festhalle abgerissen worden ist.
Anfangs habe er gedacht, die Stadt werde eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht stemmen können, sagte Bauer. Heute sei er stolz, Gastgeber sein zu dürfen. Auch die Nähe zu Tschechien spiegelt sich thematisch in der Schau, unter anderem sind Info-Tafeln zweisprachig gestaltet.
Die 11,3 Millionen Euro Fördermittel für Furth im Wald, getragen von Land und EU, sei die größte Summe, die je für eine Landesgartenschau gezahlt worden sei, sagte Glauber.
Landesgartenschau 2027 in Bad Windsheim
Laut Umweltministerium hat der Freistaat in den vergangenen 45 Jahren rund 80 Millionen Euro an Fördergeldern in Landesgartenschauen investiert. Insgesamt knapp 550 Hektar Flächen sind in Bayern demnach begrünt und aufgewertet worden. Mehr als 25 Millionen Menschen besuchten die Gartenschauen.
Die erste Landesgartenschau fand 1980 in Neu-Ulm statt. Die nächste Landesgartenschau geht in Bad Windsheim 2027 über die Bühne, die Jubiläumsausgabe 2030 ist in Nürnberg geplant.
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