WHO-Chef kündigt Verkleinerung des Führungsteams wegen fehlender US-Gelder an

Wegen massiver Kürzungen von US-Geldern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angekündigt, ihr Führungsteam zu verkleinern. Es werde eine neue „Zusammensetzung des Führungsteams“ am Hauptsitz der Organisation in Genf geben, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in einer kurzen E-Mail an Mitarbeiter der WHO, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die Zahl der Mitglieder des Führungsteams soll demnach von elf auf sechs reduziert werden.
Das neue Team werde am 16. Juni übernehmen, kündigte der WHO-Chef an. Der irische Notfall-Direktor der WHO, Mike Ryan, und der Kanadier Bruce Aylward, die die Arbeit der WHO bei der Bekämpfung der Coronapandemie leiteten, sollen das Team demnach verlassen. Fünf bisherige Mitglieder sollen an der Spitze der Organisation bleiben.
Tedros hatte bereits im vergangenen Monat angekündigt, dass die Organisation wegen Kürzungen von US-Fördergeldern ihre Arbeit einschränken und Arbeitsplätze abbauen müsse. Die Gesundheitsorganisation bereitet sich damit auf den von US-Präsident Donald Trump geplanten vollständigen Rückzug der Vereinigten Staaten – des vormals mit Abstand größten Geldgebers der WHO – im kommenden Januar vor.
Die USA hatten ihr Beiträge 2024 nicht gezahlt und es wird nicht erwartet, dass sie ihre Beiträge in diesem Jahr leisten. Tedros hatte im April erklärt, dass die WHO sich im Zweijahreszeitraum 2026–27 mit einer Lücke zwischen 560 und 650 Millionen Dollar (zwischen etwa 499 und 579 Millionen Euro) im Budget konfrontiert sehe.
Wie viele Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, sagte Tedros nicht. Er erklärte jedoch, dass die größten Auswirkungen in der Zentrale der Organisation in Genf zu erwarten seien und dass mit einem Abbau in der Führungsetage begonnen werde.