Gerda „Jo“ Werner: Oberursel erinnert mit 1.000 Eichen an die 50-Pfennig-Frau

Sie kniet auf dem Boden und setzt eine junge Eiche in die Erde: Die Oberurselerin Gerda Werner war die Frau auf der 50-Pfennig-Münze. Jetzt gedenkt die Stadt ihr – und pflanzt dafür selbst Bäume.
Mit dem Pflanzen von 1.000 Eichen hat die Stadt Oberursel (Hochtaunuskreis) das Gedenken an „Die Pflanzfrau“ auf der 50-Pfennig-Münze begonnen. Die kniende Frau, die auf der Münze einen Eichensetzling pflanzt, war Gerda „Jo“ Werner – eine Oberurselerin, wie die Stadt in einer Mitteilung betonte. Schon im vergangenen Jahr hatte der Oberurseler Magistrat beschlossen, das Grab der Künstlerin und Dozentin in ein Ehrengrab umzuwandeln. Mit den 1.000 Bäumen will die Stadt an Werner erinnern.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Motiv gewählt worden, um das engagierte Handeln der Kultur- und Trümmerfrauen zu ehren: „Frauen, die in den Zeiten größter Not nicht nur maßgeblich am Wiederaufbau von Städten, sondern auch an der Wiederaufforstung zerstörter Wälder mitwirkten.“ Auf die Pflanzaktion fiel die Wahl der Stadt nach eigenen Angaben auch, weil der Klimawandel die Wiederaufforstung auch in der Gegenwart zu einem drängenden Thema macht.
Die 50-Pfennig-Münze sei ein Symbol für Wohlstand und Wachstum, sagte Sabine Mauderer, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank. Das Bild der Frau, die einen Eichensetzling pflanzt, stand nach dem Zweiten Weltkrieg für ein neues Deutschland, das nach Krieg, Schuld und Leid beginnen sollte. „Und gerade heute brauchen wir diese Geschichten – von Wachstum, von Arbeit und Fleiß – und vor allem von Zuversicht.“.