Hohe Luftfeuchtigkeit: So bleibt der Blowout dennoch intakt

Wenn die Luftfeuchtigkeit steigt, sinkt die Hoffnung auf perfektes Haar. Mit den richtigen Tricks bleibt der Blowout aber trotzdem intakt.

Ein frischer Blowout ist das Beauty-Äquivalent zu einem perfekten Cappuccino mit cremigem Milchschaum: schön anzusehen, aber schnell dahin – vor allem, wenn draußen gefühlt die Luft zum Schneiden ist. Luftfeuchtigkeit gehört zu den größten Feinden einer glatt geföhnten Mähne. Sie lässt selbst die kunstvollste Frisur innerhalb kürzester Zeit kräuseln oder kraftlos in sich zusammenfallen. Doch wie schaffen es Stars, zum Beispiel auf dem roten Teppich beim Filmfestival in Cannes, mit voluminösem, glänzenden Haar zu erscheinen?

Die Lösung: sorgfältige Vorbereitung, gezieltes Styling und Produkte, die dem Wetter trotzen. Wer sein Haar versteht und die richtigen Produkte kennt, muss sich auch bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit nicht geschlagen geben.

Warum Luftfeuchtigkeit zum Haarproblem wird

Die Antwort liegt in der Struktur unserer Haare: Feuchtigkeit aus der Luft dringt in die äußere Schuppenschicht ein und verändert die Wasserstoffbrücken im Haarinneren. Das Ergebnis: Die ursprüngliche Form – sprich, der mühsam geföhnte Schwung – wird gestört. Lockiges oder gewelltes Haar ist besonders anfällig, da es von Natur aus poröser ist und schneller Feuchtigkeit aufnimmt.

Die perfekte Basis schaffen

Ein langanhaltender Blowout beginnt nicht mit der Bürste, sondern mit der richtigen Haarpflege. Feuchtigkeitsschutz muss schon beim Waschen einsetzen: Experten empfehlen sulfatfreie Shampoos und silikonfreie Conditioner, die das Haar nicht beschweren, aber trotzdem glätten und versiegeln. Ein Pre-Blowout-Serum oder Leave-in mit Hitzeschutz und Anti-Frizz-Technologie sollte anschließend in keinem Badezimmer fehlen.

Allerdings braucht nicht jede Mähne dieselbe Pflege: Feines Haar benötigt leichte, volumenverstärkende Produkte wie Schaum oder Root-Lifter, die nicht beschweren. Dickes oder lockiges Haar hingegen profitiert von mehr Feuchtigkeit und stärkeren Stylingprodukten, um die Form zu halten.

Außerdem: Ein Blowout auf frisch gewaschenem, superweichem Haar hält nicht so gut. Besser: Die Haare nach dem Waschen mit einem volumengebenden Mousse oder Root-Lifter vorbereiten. Diese Produkte verleihen nicht nur mehr Griffigkeit, sondern heben das Haar direkt am Ansatz an – für einen Look mit mehr Dimension und Halt.

Das richtige Werkzeug macht den Unterschied

Wer sein Haar mit einem leistungsstarken Föhn (idealerweise mit Ionentechnologie) bei mittlerer Hitze und mit einer Rundbürste trocknet, sorgt dafür, dass die Haarstruktur geschlossen bleibt. Der Trick vieler Profis: Eine abschließende Kaltstufe. Sie hilft, die Form zu fixieren und verleiht Glanz. Noch besser: Das Haar abschnittsweise vollständig trocken föhnen. Halbnasses Haar ist wie ein Schwamm für Luftfeuchtigkeit – und der Effekt wäre dahin.

Volumen entsteht am Ansatz – und genau dort muss beim Föhnen auch die meiste Spannung aufgebaut werden. Am besten gelingt das mit einer Rundbürste oder beim Kopfüberföhnen. Noch effektiver: einzelne Partien auf große Velcro-Roller drehen und auskühlen lassen. So „merkt“ sich das Haar die Form besser – ähnlich wie bei einem Lockenstab, nur schonender.

Funktionieren Stylingprodukte mit Anti-Frizz-Versprechen?

Ja, aber nicht alle. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Dimethicone, Polyquaternium oder Shea Butter bilden eine Barriere gegen Luftfeuchtigkeit. Besonders effektiv: sogenannte „Humidity Shields“ in Sprayform, die nach dem Styling leicht über das Haar gegeben werden. Auch Haaröle können helfen, Feuchtigkeit einzuschließen – allerdings sparsam dosiert, damit der Look nicht strähnig wird.