„Die Tote vom Jakobsweg“: Galicien-Krimi: „Ein Arschloch macht noch keinen Täter“

Neuer Galicien-Krimi im Ersten: In Santiago de Compostela wird eine Frauenleiche am Strand gefunden. Aus Valencia trifft ein neuer Hauptkommissar ein – das führt zu gereizter Stimmung.
Worum geht’s in diesem Galicien-Krimi?
Die Pilger vom Jacobsweg besingen beseelt ihre Ankunft am Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Gleichzeitig erfährt die gehörlose Angestellte des Pilger-Büros (Helen Woigk), dass ihre Schwester ermordet worden ist. Wer hat an diesem sakrosankten Ort eine solche Tat gegangen – und warum? Es gibt einen Verdächtigen, mit dem die Tote am Abend des Mordes ein Date hatte, für Martinéz scheint der Fall damit klar. Doch Hauptkommissar Acosta weiß: „Ein Arschloch macht noch keinen Täter.“ Denn tatsächlich geht es in jeder Hinsicht um Familie, der Satz „Familie ist das Wichtigste“ fällt nicht nur einmal – und ein Mörder muss kein schlechter Mensch sein.
Warum lohnt sich „Die Tote vom Jakobsweg“?
Dem alteingesessenen Oberkommissar wurde eine Beförderung zugesagt, da taucht plötzlich ein neuer Chef aus Valencia auf. Die Konkurrenz der beiden wird in diesem Krimi fast ebenso spannend wie das Lösen des Falls. Das romantische Städtchen Santiago bietet einen friedlichen Hintergrund mit Kirchen, historischen Gassen und Glockengeläut, doch hinter den Türen sieht die Welt anders aus. Inwieweit ist gar die Diözese in den Mordfall verstrickt? Ein optischer Genuss sind die Szenen aus den Kirchen, in denen die Heiligen am Altar das gesamte Geschehen traurig zu beäugen scheinen.
Was stört?
Außen hui, innen pfui, dieser Krimi geht mit den Menschen, die für die katholische Kirche arbeiten, hart ins Gericht. Da gibt es nicht nur Diebstahl und Prostitution auf dem Jacobsweg, sondern auch Korruption, Erpressung und Mord in Santiago. Das könnte manchem Gläubigen aufstoßen.
Die Kommissare?
Im Gegensatz zu ihrem Boss zeigt sich Kommissarin Mercédes Navarro (Mercedes Müller) aufgeschlossen, mit dem neuen Chef zusammenzuarbeiten. Im Laufe der Ermittlungen lernen auch beiden die Männer, ihre jeweilige Arbeit zu schätzen. Wenn es da nicht noch eine Rivalität in ihrem Privatleben gäbe. Das neue Trio legt einen vielversprechenden Start hin!
Ein- oder ausschalten?
Einschalten!
„Die Tote vom Jakobsweg“ läuft am 22. Mai um 20.15 Uhr in der ARD.