Bestandserhöhung: 1,8 Millionen Aale kommen in Berliner Gewässer

Seit 30 Jahren geht der Bestand der Aale in den hiesigen Gewässern zurück. Jährlich werden deshalb Jungtiere ausgesetzt.
Zur Erhaltung der Aale werden auch in diesem Jahr Hunderttausende Jungtiere in Berliner Gewässer gesetzt. Die 1,8 Millionen Tiere, insgesamt 541 Kilogramm Glasaale, die jeweils nur etwa 0,3 Gramm wiegen, werden in der Oberhavel, Unterhavel, Spree und Dahme weiträumig verteilt, wie die Senatsverwaltung für Umwelt mitteilte. Als Glasaale werden die Jungtiere bezeichnet, weil sie in diesem Stadium noch durchscheinend sind.
Der Bestand des Europäischen Aals hat in den vergangenen 30 Jahren in ganz Europa und auch in Berlin deutlich abgenommen. Mittlerweile ist er vom Aussterben bedroht. Seit 20 Jahren werden Aale in Berliner Gewässer gesetzt, von 2005 bis 2024 waren es insgesamt rund 17 Millionen Tiere. Damit soll nach Angaben des Fischereiamtes Berlin die Rückwanderrate laichreifer Aale erhöht und dem Rückgang des Bestands entgegengewirkt werden. Die Tiere seien vor wenigen Tagen in französischen Flussmündungen zum Atlantik gefangen worden.
Als Ursachen für den starken Bestandsrückgang werden ein Verlust an Lebensraum, Wanderhindernisse und die Folgen des Klimawandels vermutet. Zahlreiche Bauwerke erschweren heute die Zu- und Abwanderung der Aale in ihre angestammten Lebensräume in den deutschen Gewässern. Finanziert wird die Maßnahme aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Berlin und von Fischereiberechtigten – sie kostete in diesem Jahr 130.250 Euro.
Der Europäische Aal ist Fisch des Jahres 2025. Er hat eine wichtige ökologische Funktion. Er trägt unter anderem zur Wasserreinhaltung und zur Verringerung gebietsfremder Flusskrebsarten bei. Darüber hinaus gehört er laut der Berliner Umweltverwaltung zu den wirtschaftlich bedeutendsten Fischarten der Fluss- und Seenfischerei.