Tiere: Wolfsrisse: Kreis Helmstedt fordert mehr Herdenschutz

In der Region Helmstedt gab es vermehrt Risse von Weidetieren. Als Reaktion trafen die Behörden eine Entscheidung gegen einen bestimmten Wolf. Aber auch Tierhalter werden aufgerufen, zu handeln.
Angesichts von Wolfsrissen in der Region Helmstedt werden Weidetierhalter zu mehr Herdenschutz aufgefordert. Ungeschützte Weidetiere seien für Wölfe deutlich leichter zu erlegen als Wildtiere, teilte der Landkreis mit. Die Verwaltung verwies darauf, dass die Landesregierung die Anschaffung von Elektrozäunen und Herdenschutzhunden finanziell unterstütze.
Seit Ende Mai darf wegen der Risse ein Wolf in einem festgelegten Gebiet im Kreis Helmstedt getötet werden. Die Tötung sei aber nur unter strengen Bedingungen erlaubt. Bis Ende des Jahres kann das Tier mit der Kennung GW3559 innerhalb der Gemeinden Lehre, Königslutter, Grasleben und Velpke getötet werden, wie der Landkreis im Mai bekanntgab.
Strikte Vorgaben für Tötung
Die Entnahme – wie die Tötung im Verwaltungsdeutsch bezeichnet wird – darf demnach nur im Abstand von fünf Kilometern um ein Rissereignis und nur innerhalb eines Monats nach Vorliegen eines genetischen Nachweises vollzogen werden. Bei Einhaltung weiterer Vorgaben dürfen nur autorisierte Berechtigte das Tier töten, die vorher einen speziellen Auftrag erhalten haben.
In der aktuellen Mitteilung verwies die Verwaltung auf eine weitere Einschränkung. So dürfe der benannte Wolf nur getötet werden, wenn er zuvor „zumutbaren Herdenschutz“ überwunden habe, um Weidetiere zu reißen.
In der Region um den Landkreis Helmstedt, die auch die Stadt Wolfsburg und den Landkreis Wolfenbüttel umfasst, wurden nach Behördenangaben vermehrt Risse von Weidetieren verzeichnet.