Red-Bull-Blamage in Spielberg: Verstappen schreibt Formel-1-WM ab

Ausgerechnet in Österreich erlebt Red Bull ein Desaster. Ein fünfter WM-Titel rückt für Max Verstappen in ganz weite Ferne.
An die WM verschwendet Max Verstappen nach seinem Aus beim Formel-1-Rennen in Österreich keine Gedanken. „Wir kämpfen sowieso nicht um die Weltmeisterschaft“, meinte der Champion der vergangenen vier Jahre im TV-Sender Sky nach dem Grand Prix in Spielberg.
Ein von Mercedes-Teenager Kimi Antonelli verschuldeter Crash, wofür sich dieser sofort entschuldigte, bescherte dem niederländischen Red-Bull-Piloten das vorzeitige Aus in der Auftaktrunde. In der Fahrerwertung hat Verstappen nach elf von 24 Rennen schon 61 Zähler Rückstand auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri von McLaren.
Frust bei Verstappen, Marko und Horner
„Das ist ein ganz schwarzer Tag, der Rückstand ist fast unaufholbar“, meinte Motorsportberater Helmut Marko nach dem Desaster beim Red-Bull-Heimspiel über die schwindenden WM-Chancen von Verstappen. „Wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert, müssen wir davon ausgehen, dass die WM dahin ist.“
Teamchef Christian Horner bezeichnete den Grand Prix als „ein Heimrennen zum Vergessen“. Die WM-Lage schätzt er ähnlich wie Marko ein. „Der Abstand ist beträchtlich“, räumte er ein. „Es sieht nach einem Wettstreit zwischen zwei Kandidaten aus.“ Und diese heißen Piastri und Norris.
Horner erinnerte aber auch daran, dass sein Red-Bull-Team vor 18 Monaten noch jedes Rennen gewonnen habe. „Ich glaube noch immer, dass wir Stärke und Tiefe in diesem Team haben, die wir in den Leistungen leider noch nicht gesehen haben“, sagte er. Red Bull müsse einfacher „cleverer arbeiten“.
Verstappen trotzig: „Meine Mentalität ändert sich nicht“
Branchenprimus McLaren ist eine Klasse für sich und hat einen Wagen konstruiert, der die Reifen schont wie kein anderes Team. Da kommt Red Bull einfach nicht mit. Deshalb sind die Aussichten von Verstappen auf einen fünften Titel nacheinander nur noch vage.
„Wir versuchen immer, unser Bestes zu geben. Meine Mentalität ändert sich nicht. Wir haben in der Vergangenheit schon oft gewonnen“, sagte Verstappen mit etwas Abstand zu seinem Aus in Spielberg. „Manchmal muss man akzeptieren, dass man nicht gewinnt, und wir versuchen einfach, unser Bestes zu geben.“ Aber auch das klingt nicht mehr nach WM-Titel fünf.