Wohnungspolitik: Land MV gibt Geld für barrierefreien Umbau von Wohnungen

Viele Wohnungen in Mecklenburg-Vorpommern sind nicht behindertengerecht. Die Landesregierung stellt Fördermittel für den Umbau zur Verfügung.
Barrierefreies Bauen wird in Mecklenburg-Vorpommern wieder unterstützt. Das Landesförderinstitut nehme ab Montag wieder Förderanträge zum Umbau von Wohnungen an, durch den Hindernisse reduziert werden. Das teilte das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern mit.
Für das „Landesprogramm zur Reduzierung von Barrieren im Wohnungsbestand“ stehen demnach in diesem Jahr wieder zwei Millionen Euro zur Verfügung. Damit sei die Förderung von Barrieren reduzierenden Anpassungen in selbstgenutztem Wohneigentum oder in Wohngebäuden mit Miet- und Genossenschaftswohnungen möglich. „In den zurückliegenden Jahren war die Nachfrage regelmäßig groß“, sagt Bauminister Christian Pegel (SPD).
Zuschuss von 4.500 Euro je Wohnung
Mit einem Zuschuss von bis zu 4.500 Euro je Wohnung würden etwa bauliche Maßnahmen gefördert, die die Zugänglichkeit von Wohngebäuden, Wohnungen oder Räumen verbessern, ebenso Verbreiterungen von Türdurchgängen oder der Umbau von Bädern.
Damit leiste das Förderprogramm einen wichtigen Beitrag, um den wachsenden Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum, insbesondere für Senioren, langfristig zu decken, so Pegel. Förderanträge stellen könnten Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum und Mieter mit Zustimmung des Vermieters. Seit Programmbeginn im Jahr 2018 seien rund 12,4 Millionen Euro bewilligt worden.
Landesmieterbund sieht Nachholbedarf beim Umbau
Zuletzt hatten Behindertenverbände und Selbsthilfegruppen in Mecklenburg-Vorpommern von der Landespolitik mehr Hilfe bei der Bewältigung des Alltags und bessere Rahmenbedingungen für eine selbstbestimmte Teilhabe gefordert.
Zum zweiten „Tag der Menschen mit Behinderungen“ hatten sie einen 32-seitigen Forderungskatalog vorgelegt. Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden wird darin ebenso wie behindertengerechter Wohnungsbau gefordert.
Auch der Landesmieterbund sieht Nachholbedarf beim Umbau zu barrierefreien Wohnungen. Der Bedarf wachse wegen der demografischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern mit einer immer älter werdenden Bevölkerung stark an. Um Sozialwohnungen möglichst energieeffizient und barrierearm oder barrierefrei zu bauen, müssten Bund und Länder die Förderung deutlich erhöhen, hieß es.