Luxusuhren geraubt: Prozess um Millionen-Coup auf „Kö“ – Angeklagter schweigt

Szenen wie aus einem Actionfilm auf der Düsseldorfer Einkaufsstraße „Kö“: Mit einem gestohlenen Auto fahren Täter ins Schaufenster und machen Millionenbeute. Jetzt läuft ein zweiter Prozess.

Mehr als viereinhalb Jahre nach dem spektakulären Millionen-Coup bei einem Luxus-Juwelier an der Düsseldorfer Königsallee steht jetzt ein weiterer mutmaßlicher Täter vor Gericht. Zum Prozessbeginn am Landgericht Düsseldorf äußerte sich der 55 Jahre alte Angeklagte nicht zum Tatvorwurf. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm besonders schweren Raub vor. 

Bei dem Überfall auf den „Kö“-Juwelier hatten drei Täter 41 Luxus-Uhren und ein Armband im Wert von über 3,3 Millionen Euro erbeutet. Sie waren mit einem gestohlenen Wagen in das Schaufenster des Geschäfts gefahren. Der 55-jährige Serbe soll die Angestellten bedroht und sie mit Pfefferspray in Schach gehalten haben, während ein unbekannter Mittäter Auslagen plünderte. 

Erste Verurteilung 2024

In dem spektakulären Fall hatte es im Dezember 2024 eine erste Verurteilung gegeben. Einen etwa gleichaltrigen Tatbeteiligten verurteilte das Landgericht Düsseldorf wegen besonders schweren Raubes zu neun Jahren Haft. Der Serbe soll damals am Steuer des gestohlenen Autos gesessen haben, als seine beiden Komplizen in das Juweliergeschäft stürmten. Nach Angaben des Staatsanwalts sollen die drei Täter von zwei mutmaßlichen Hintermännern, die gesondert verfolgten werden, 15.000 Euro zur Tatvorbereitung bekommen haben.

Eine Woche nach dem Überfall hatten serbische Behörden vier Verdächtige festgenommen und die komplette Beute sichergestellt. Serbischen Medien zufolge sollen die Festgenommenen dem Kriminellen-Netzwerk „Pink Panther“ angehören, dem Raubzüge in europäischen Ländern zugerechnet werden.

Staatsanwalt: Juwelier wartet auf Rückgabe der Beute

Der 55-Jährige, gegen den jetzt der Prozess begonnen hat, wurde nach Angaben des Landgerichts bereits mehrfach wegen Schmuckdiebstahl verurteilt, darunter auch in Verfahren in Frankreich und Spanien. Wie der Verteidiger bestätigte, wurde der Angeklagte erst im vergangenen Jahr in der Schweiz nach einem Überfall auf eine Geldtransportfirma gefasst. 

Gerichtsangaben zufolge wurde der Angeklagte Anfang Februar 2025 von den Schweizer Behörden nach Deutschland überstellt und hier festgenommen. Seither sitzt er in Köln in Untersuchungshaft. Für den aktuellen Prozess sind bis Ende Oktober zwölf Verhandlungstage angesetzt. Laut Staatsanwalt wartet der überfallene Juwelier bis heute auf die Rückgabe der Beute.