Polizei hat Bestätigung: Flüchtiger Häftling aus Bielefeld in der Türkei im Gefängnis

Jetzt weiß die Polizei offiziell: Ein flüchtiger Häftling aus Bielefeld ist nach seiner Flucht in die Türkei dort gleich wieder im Gefängnis gelandet. Warum, bleibt unklar.
Nach der spektakulären Flucht eines Häftlings aus der JVA Bielefeld im Juni weiß die Polizei nun offiziell, dass der 39-Jährige an seinem Zielort Türkei wieder im Gefängnis gelandet ist. Ein Sprecher der zuständigen Polizei Essen sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), das man vergangene Woche die Bestätigung dafür von den türkischen Behörden bekommen habe. Die „Neue Westfälische“ hatte zuvor berichtet.
Bereits Anfang Juli stand in einem vertraulichen Bericht des Innenministeriums an den Landtag, der der dpa vorliegt, dass der Flüchtige am 18. Juni um 7.15 Uhr „von Brüssel nach Istanbul geflogen ist“. Die schnell bei TikTok aufgekommenen Gerüchte, dass der Mann dort von den türkischen Behörden verhaftet und in ein Gefängnis gebracht worden sein sollte, bekam die Polizei zunächst noch nicht bestätigt. Sie hatte dafür einen Verbindungsbeamten in Ankara angefragt.
Keine Angaben zum Haftgrund in der Türkei
Inzwischen ist die Bestätigung da. Warum der Flüchtige in der Türkei verhaftet wurde, sagt die Essener Polizei nicht – dazu könnten nur die türkischen Kollegen kommunizieren.
In einem öffentlichen Bericht an den Landtag wurde im Juli bereits angedeutet, wie der 39-Jährige bei seiner Überführung vom offenen in den geschlossenen Vollzug erst ein Rolltor und dann eine JVA-Mauer überwinden konnte: Im Nachhinein seien „Anhaltspunkte dafür bekannt geworden, dass der Entwichene ein Parkourläufer sein soll. Beim Parkour handelt es sich um eine Fortbewegungsart, bei der die Läufer geübt darin sind, sich in den Weg stellende Hindernisse möglichst effizient zu überwinden.“
Nach der Flucht hatten Videos und Fotos des Flüchtigen für Aufsehen gesorgt, die in den sozialen Medien aufgetaucht waren. Eins war nach Erkenntnissen der Ermittler vor dem Abflug am Flughafen Brüssel entstanden. Inzwischen kursiert bei TikTok ein kurzes Video, das den Mann – mit Telefonhörer in der Hand – im türkischen Gefängnis zeigen soll. Ein Polizeisprecher sagte dazu nur, dass die Ermittler die Social Media-Kanäle des Flüchtigen stetig im Blick hätten. Zu dem konkreten Video äußerte die Polizei sich nicht.