Autobiografie : Anklage aus dem Grab – neue Vorwürfe gegen Prinz Andrew von Virginia Giuffre

Virginia Giuffres Autobiografie enthüllt schockierende Details über Prinz Andrew und Epsteins Netzwerk. Das Buch erscheint am 21. Oktober und sorgt für neuen Druck.
Virginia Giuffre hatte Prinz Andrew beschuldigt, sie mit 17 Jahren vergewaltigt zu haben. Im April nahm sie sich das Leben, doch ihre Autobiografie hatte sie vor über einem Jahr fertiggestellt. Am 21. Oktober soll das Buch mit dem Titel „Nobody’s Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice“ erscheinen, teilte der US-Verlag Alfred A. Knopf mit. Die Veröffentlichung wird weltweit mit Spannung erwartet, da Giuffre die prominenteste Stimme im Kampf gegen den Missbrauch durch Epstein und sein Netzwerk war.
Prinz Andrew konnte den Rechtsstreit mit einer Zahlung außergerichtlich beilegen. In dem Buch soll Giuffre ihre Erlebnisse mit Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell detailliert beschrieben haben. Es wird angenommen, dass die Enthüllungen den Druck auf den britischen Herzog weiter erhöhen werden. Insbesondere wird erwartet, dass das Buch neue Details zu den Verflechtungen zwischen Epstein, Maxwell und einflussreichen Persönlichkeiten liefert, die bisher nicht öffentlich bekannt waren.
Weitere Enthüllungen erwartet
Ihre Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung wurden wegen der Einigung nie vor Gericht verhandelt. Andrew hat diese wiederholt zurückgewiesen, musste sich aber aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Seine Unterstützer hatten behauptet, ein gemeinsames Foto des Herzogs und Frau Giuffre in London sei gefälscht.
Das Buch soll weitere Enthüllungen über ihre Zeit mit Epstein, Ghislaine Maxwell und deren Freunden, darunter dem Herzog von York, enthalten. Eine anonyme Quelle sagte: „Das ist ihre ultimative Rache.“ Die Autobiografie werde „intime und verstörende“ Details ihrer Beziehung zu Prinz Andrew enthalten. Diese Details könnten laut Experten nicht nur Andrews Ruf weiter schädigen, sondern auch die Debatte über die Verantwortlichkeit einflussreicher Personen in Machtstrukturen neu entfachen. Der Verlag hielt sich mit Einzelheiten zurück, gab jedoch bekannt, dass Giuffre keine Missbrauchsvorwürfe gegen Donald Trump erhoben habe. Diese Klarstellung erfolgte, um Spekulationen über weitere prominente Persönlichkeiten einzudämmen, die in den Fall Epstein verwickelt sein könnten.
Todesumstände von Virginia Giuffre unklar
In einer Pressemitteilung gab der US-Verlag Knopf bekannt, dass Giuffre vier Jahre lang mit der Autorin und Journalistin Amy Wallace an „Nobody’s Girl“ gearbeitet und das Manuskript für das 400 Seiten dicke Buch vor ihrem Tod fertiggestellt hatte.
Der Verlag veröffentlichte auch eine E-Mail von Virginia Giuffre an Wallace, wenige Wochen vor ihrem Tod, in der sie erklärte, es sei ihr „Herzenswunsch“ gewesen, dass die Memoiren „ungeachtet“ ihrer persönlichen Umstände veröffentlicht würden: „Der Inhalt dieses Buches ist von entscheidender Bedeutung, da er Licht auf die systemischen Fehler werfen soll, die den grenzüberschreitenden Menschenhandel mit schutzbedürftigen Personen ermöglichen. Es ist zwingend erforderlich, dass die Wahrheit verstanden wird und die Probleme rund um dieses Thema angesprochen werden, sowohl im Interesse der Gerechtigkeit als auch des Bewusstseins. Im Falle meines Todes möchte ich sicherstellen, dass ‚Nobody’s Girl‘ dennoch veröffentlicht wird. Ich glaube, dass das Buch das Potenzial hat, viele Leben zu beeinflussen und notwendige Diskussionen über diese schweren Ungerechtigkeiten anzustoßen.“
Die genauen Umstände des Todes von Virginia Giuffre sind der Öffentlichkeit nicht bekannt. Die dreifache Mutter nahm sich auf ihrer Farm in Westaustralien das Leben. Zuvor war sie nach einem schweren Unfall am 24. März ins Krankenhaus eingeliefert worden. In einem inzwischen gelöschten Post hatte Giuffre angegeben, dass sie bei dem Unfall so schwere Verletzungen erlitten habe, dass sie daran sterben werde. Ihre Familie wies darauf hin, dass die langjährigen Traumata durch den Missbrauch und die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Fall ihre psychische Gesundheit stark beeinträchtigt hatten.