Neubau in Osthessen: Neue Brücke an A7 bei Fulda nimmt ersten Verkehr auf

Das Vorgängerbauwerk war den Belastungen nicht mehr gewachsen. Der erste Teil des Nachfolgers ist nun fertig. Der Verkehr rollt an.

In der Nähe des Fuldaer Dreiecks ist das erste Teilstück einer wichtigen Brücke auf der vielbefahrenen Autobahn 7 freigegeben worden. Die neue 312 Meter lange und 38 Meter hohe Thalaubachtalbrücke wird direkt neben der in die Jahre gekommenen ehemaligen Brücke errichtet.

Auf dem nun freigegebenen östlichen Teilstück wurde eine sogenannte 4+0-Verkehrsführung eingerichtet, mit zwei Fahrstreifen in Richtung Kassel und zwei in Richtung Würzburg. Kurz nach 13.00 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge in Richtung Süden über die neue Strecke. In Richtung Norden war das bereits möglich.

Das aus dem Jahr 1968 stammende alte Brückenbauwerk, das der heutigen Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen war, kann nun nach Angaben der bundeseigenen Autobahn GmbH abgerissen werden. Dort wird später das westliche Teilstück errichtet.

Teil zwei soll bis 2028 fertig sein

Der Bund investiert nach eigenen Angaben 115 Millionen Euro in die neue Brücke. Ursprünglich waren die Kosten mit 87 Millionen Euro veranschlagt worden. Laut Autobahn GmbH soll bis voraussichtlich Ende 2028 das zweite Teilbauwerk für die zukünftige Richtungsfahrbahn Würzburg fertig sein. Danach soll bis 2030 die Strecke an die veränderte Lage der neuen Brücke angepasst werden.

Die neue schwarz-rote Bundesregierung werde „mit mehr Engagement“ als die Vorgängerin in Infrastrukturprojekte investieren und zudem die Planungsverfahren vereinfachen, kündigte Christian Hirte (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, bei einer kurzen Feierstunde an. In den nächsten Jahren müssten rund 4.000 Brückenbauwerke, für die der Bund zuständig sei, saniert werden. Der Neubau der Thalaubachtalbrücke bei Eichenzell (Landkreis Fulda) sei „gut für die gesamte A7, Deutschlands längste Autobahn“. 

Hessens Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) hob die Bedeutung der A7 für den Anschluss der ländlichen Regionen in Osthessen hervor. Der Brückenbau sei zudem ein wichtiges Signal an die Bevölkerung, dass der Staat sich „um ihre Probleme kümmert und sie löst“.

Rücksicht auf Baumbestand

Aus Umweltschutzgründen hatten sich die Planer beim Neubau der Brücke für den Bau einer rund 900 Meter langen Steilböschung mit einem speziellen Bodensicherungsverfahren, einer sogenannten Nagelwand, entschieden. Bei einer flacheren Böschung hätte laut Autobahn GmbH der Baumbestand gerodet werden müssen. 

Die Thalaubachtalbrücke ist nur eines von mehreren Bauprojekten des Bundes entlang der A7 in Osthessen. Bereits in Angriff genommen oder geplant sind unter anderem Brücken und Unterführungen in Niederaula (Kreis Hersfeld-Rotenburg), Großenmoor und Welkers (Kreis Fulda).