Lebensmittel: Fischkonsum nimmt ab, Preise stabilisieren sich

Das zweite Jahr in Folge haben die Deutschen weniger Fisch gegessen. Dabei dürften stabile Preise eigentlich zum Kauf ermuntert haben.

Der Rückgang beim Fischkonsum in Deutschland hält das zweite Jahr in Folge an. Beständige Fischpreise im vergangenen Jahr steigerten die Konsumlaune nicht merklich, wie neue Zahlen des Fisch-Informationszentrums (FIZ) nahelegen. Das FIZ ist ein Verband der deutschen Fischwirtschaft und sitzt Hamburg.

Nach vorläufigen Zahlen fiel der Pro-Kopf-Verbrauch 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 13,4 auf 12,8 Kilogramm. „Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit leider immer noch am unteren Ende“, sagte die FIZ-Vorsitzende Petra Weigl. Schon 2023 war ein Rückgang verzeichnet worden – damals um ein Kilogramm (2022: 14,4 Kilogramm). 

Gründe für den Rückgang gehen aus der Mitteilung nicht hervor. Das FIZ sprach davon, dass sich der Konsum auf Vorjahresniveau bewege. 

Ministerium gibt Verbrauch etwas niedriger an 

Das Bundeslandwirtschaftsministerium gab den Verbrauch von Fisch pro Kopf auf seiner Website vorläufig mit 12,1 Kilogramm an – und damit niedriger. Die unterschiedliche Zahl ist dem FIZ bekannt. FIZ-Geschäftsführer Stefan Meyer verwies darauf, dass der Verband einen Sondereffekt aus Ende 2023 – damals lagerten Hersteller Weißfisch wie Alaska-Seelachs ein – dem Berichtsjahr 2024 zugeordnet hatte. 

Fischpreise bleiben beständig 

Die Fischpreise liegen mit durchschnittlich 12,1 Euro pro Kilogramm auf dem Niveau von 2023. „Das hat natürlich auch für den Absatz verholfen“, sagte Weigl. Die höchsten Preise erzielt geräucherter Fisch mit im Schnitt 21,55 Euro je Kilogramm. Für frischen Fisch zahlen Kunden 18,59 Euro das Kilo. Am günstigsten ist Fisch aus der Konserve, der im Schnitt 7,69 Euro pro Kilogramm kostet. Marinierter Fisch (8,28 Euro/Kilo) ist auch eher preiswert. 

Bislang kein Preisanstieg 2025

In der ersten Jahreshälfte seien Preissprünge ausgeblieben, sagte Meyer. Das suggerierten Daten des Marktforschungsinstituts YouGov, die das FIZ bezieht. „Das Ostergeschäft ist immer sehr entscheidend“, sagte sie. Aber eine gute Aussage zu 2025 lasse sich erst treffen, wenn Daten aus dem Weihnachtsgeschäft vorlägen. Dies sei im Frühjahr 2026 der Fall. 

Lachs ist der beliebteste Fisch

Der beliebteste Fisch der Deutschen ist nach Zahlen des FIZ unverändert der Lachs mit einem Marktanteil von 22,6 Prozent. Es folgt der Alaska-Seelachs, auf den etwa jeder fünfte Verkauf (19,8 Prozent) entfällt. Weigl sagte, Alaska-Seelachs sei der Hauptfisch für Tiefkühlprodukte wie Fischstäbchen und Schlemmerfilets. Auf Platz drei liegt der Thunfisch (14,6 Prozent). Neu sei, dass andere Fischarten wie Pangasius und Kabeljau häufiger auf den Teller kämen, sagte Weigl. 

Discounter verkaufen etwa die Hälfte des Fisches

Verbraucher erwarben Fisch vergangenes Jahr vor allem in Discountern; etwa die Hälfte aller Käufe entfiel auf sie, wie das FIZ mitteilte. Super- und Verbrauchermärkte folgten mit einem Anteil von 40 Prozent. Fischfachgeschäfte halten vier Prozent des Marktes. „Es ist sehr schade, dass die Verbraucher sich dort relativ wenig eindecken“, sagte Weigl.