Meißen wählt Stadtoberhaupt: Drei Kandidaten bei Oberbürgermeisterwahl in Meißen

Meißen bekommt nach 21 Jahren Amtszeit von Olaf Raschke einen neuen Oberbürgermeister. Die AfD rechnet sich für ihren Kandidaten gute Chancen aus.
Die Stadt Meißen sucht einen neuen Oberbürgermeister. Nachdem der parteilose Amtsinhaber Olaf Rasche nach 21 Jahren nicht mehr antritt, wird ein spannendes Rennen erwartet. Zur Wahl stehen drei Kandidaten. Martin Bahrmann (38) tritt für die FDP an, Markus Renner (45) ist parteilos, René Jurisch (51) ist zwar kein Mitglied der AfD, tritt aber für diese Partei an.
AfD rechnet sich gute Chancen aus
Da die AfD zur Stadtratswahl im Juni 2024 mit rund 32,9 Prozent stärkste Kraft in Meißen wurde, rechnet sie sich nun auch für die Wahl des Stadtoberhauptes gute Chancen aus. Für Aufmerksamkeit sorgt, dass Jurisch vor etwa 25 Jahren für kurze Zeit in der rechtsextremen NPD war, was für die AfD aber kein Hinderungsgrund ist. Sie beschreibt Jurisch als „Meißner Urgestein“.
„Meißen ist die Wiege Sachsens und damit wohl auch eine der wichtigsten und vor allem auch schönsten und ältesten Städte im Freistaat. Als Ureinwohner und örtlicher Bauunternehmer kenne ich beinahe alle Probleme und auch die vielen Sonnenseiten der Stadt“, hatte die AfD ihren Kandidaten nach der Nominierung zitiert. Der Bauunternehmer wolle sich im Falle seiner Wahl als Angestellter der Bürger betrachten und die Amtsgeschäfte entsprechend führen, hieß es.
Wie die Aussichten der beiden anderen Bewerber sind, lässt sich nur schwer einschätzen. FDP-Mann Bahrmann hatte bei der letzten OB-Wahl in der ersten Runde 14,9 Prozent und in der zweiten Runde 13,6 Prozent der Stimmen bekommen. Markus Renner ist seit 2016 Finanzbürgermeister und ist als Stellvertreter von Raschke am besten mit der Materie vertraut. Er genießt Unterstützung aus anderen Parteien.
Zweiter Wahlgang ist für 28. September angesetzt
Sollte keiner der drei Kandidaten am Sonntag die absolute Mehrheit bekommen, wird am 28. September ein zweiter Wahlgang erforderlich. Dann gewinnt der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält.
Die AfD hatte im Dezember 2023 erstmals den Chefsessel in einem sächsischen Rathaus erobert. In Pirna gelang das gleichfalls mit dem parteilosen Kandidaten Tim Lochner. Die sächsische AfD wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Sie wehrte sich bislang erfolglos juristisch dagegen.