Berliner Nahverkehr: Zuschlag bei S-Bahn-Ausschreibung verzögert sich

Das Ausschreibungsdrama rund um die Berliner S-Bahn geht in die nächste Runde: Der Senat wollte am Donnerstag den Zuschlag erteilen. Doch der unterlegene Bieter gibt nicht auf.
Die milliardenschwere Ausschreibung für Teile des Berliner S-Bahn-Netzes verzögert sich weiter. Eigentlich wollte der Senat an diesem Donnerstag den endgültigen Zuschlag an ein Konsortium aus Deutscher Bahn sowie den Zugbauern Siemens und Stadler erteilen, wie die Senatsverwaltung mitteilte. Das war Anfang August bekanntgeworden.
Allerdings habe der unterlegene Bieter gegen die Entscheidung Einspruch in Form eines sogenannten Nachprüfungsantrags bei der Berliner Vergabekammer eingelegt. Dabei dürfte es sich um den Wettbewerber Alstom handeln, der bei der Ausschreibung das Nachsehen hatte. Damit verlängert sich die festgesetzte Bindefrist der Angebote, die am Donnerstag auslaufen sollte, weiter. Wie lange, wurde nicht bekannt.
In dem größten Vergabeverfahren für den öffentlichen Nahverkehr in Europa geht es um ein Auftragsvolumen von rund 15 Milliarden Euro. Es umfasst den Betrieb mehrerer S-Bahn-Linien ab den 2030er Jahren für 15 Jahre, die Lieferung von 1.400 neuen Wagen und die Fahrzeugwartung für 30 Jahre. Bisher werden die sogenannten Teilnetze Nord-Süd und Stadtbahn ebenso von der Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH betrieben wie die Ringbahn. Letztere war nicht Teil der bereits 2020 gestarteten Ausschreibung der Länder Berlin und Brandenburg.